Sie führen Gäste durch die Stadt, kennen jeden Winkel und wissen was hinter so mancher Türe einst geschehen ist – die Salzkammergut-Guides in Bad Ischl. Für die Sendereihe Zeitsprünge haben sie Orte und Objekte ausgewählt, erklären deren Geschichte und wissen die eine oder andere Anekdote dazu.
Luzia Gamsjäger, Helga Peer, Katharina Steinkogler und Brigitte Leithner zeigen den Ohren:
Lauffen : Lehártheater : Robinsonvilla : Bauerpark : Stadtfriedhof
Stadtmuseum: Kaiserpark : Trinkhalle : Kaiser-Franz Josef-Straße : Salzberg Perneck & Via Salis
Am Themenweg Via Salis in Perneck – mit Brigitte Leithner, Horst Feichtinger und Erich Ramsauer
Schon vor über 450 Jahren wurden tiefe Stollen in die Berge von Bad Ischl geschlagen. Salz war wie weißes Gold. Unterwegs auf den Spuren der Bergmänner von Perneck, kann vieles nachgelesen und nachempfunden werden. Der Themenweg „Via Salis-Wege des Salzes“ wurde von der „Interessensgemeinschaft Mitterbergstollen“ ins Leben gerufen. Seit 2013 wurden mit großem Aufwand 12 Stollenportale wieder hergestellt und in Form des Themenwegs einer großen Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Wir besuchen das Mundloch des Leopoldstollen, Maria Theresiastollen, Ludovikastollen und Elisabethstollen. Horst Feichtinger und Erich Ramsauer erzählen Wissenswertes über die Anlagen, deren Geschichte und deren Renovierung.
www.viasalis.at
Durch die Kaiser Franz Josef Straße mit Brigitte Leithner
Die Kaiser-Franz-Josef Straße in Bad Ischl verbindet das Postgebäude mit der Einfahrt zur Kaiservilla seit 1951. Sie hatte mehrere Namen, wie Landstraße und Poststraße. Hier wird die Stadtgeschichte sichtbar. Ob im Rudolfspark oder im Haus der heutigen Oberbank, wo einst Dr. Götz seinen Pflichten als Kurarzt und Kurdirektor nachging. Oder im Hotel zur Post, welches 1947 als der größte Hotelbetrieb Oberösterreichs galt. In der Stadtpfarrkirche spielte regelmäßig Anton Bruckner auf einer Orgel mit elektropneumatischem Balgwerk. Auch das Café Ramsauer hat illustre Zeiten gesehen, wo neben vielen namhaften Künstlern auch Alexander Girardi und Johann Strauss aus und ein gegangen sind. Die Johann Nestroy Mittelschule mit ihrer Architektur überzeugt genauso wie das Hotel Athen wo selbst Stefan Zweig Zeit in seiner Kindheit genossen hat. Bis heute ist diese Straße ein wichtiger Platz des täglichen Lebens in unserer Stadt.
In die Trinkhalle mit Katharina Steinkogler
Die Trinkhalle steht seit bald 200 Jahren im Zentrum der Stadt Bad Ischl und nahm von Anfang an einen wichtigen Platz inmitten des aufstrebenden Kurortes Ischl ein. Gebaut auf Anregung von Dr. Wirer, war es als „Wirerbad“ lange Zeit die größte und modernste Badeanstalt der Stadt. Und damit auch Treffpunkt der hier kurenden Sommergäste – alles, was im 19. Jahrhundert Rang und Namen hatte, gab sich hier die Ehre und nahm selbstverständlich auch Bäder und Trinkkuren in Anspruch.
In den Kaiserpark mit Helga Peer
Die ehemalige Eltz-Villa wurde nach der Verlobung des Kaiserpaares im Jahr 1953 von Erzherzogin Sophie angekauft und von Anton Legrenzzi zur kaiserlichen Sommerresidenz ausgebaut. 60 Sommer verbrachte der Kaiser in seiner Villa, Kaiserin Elisabeth 40. Ischl war in diesen Monaten politisches Zentrum der Monarchie.
Der Hofgärtner Franz Rauch wurde beauftragt im Geist der Zeit eine Parkanlage im landschaftlichen Stil anzulegen. Großzügige Baumgruppen und Einzelbäume, zahlreiche exotische Arten aber auch alle österreichischen Baumarten sind harmonisch angeordnet und prägen die Anlage.
Aufgelockert wird der Park durch die Wiesenflächen, die Springbrunnenanlage, sowie die Zusatzgebäude: Das Marmorschlössl, der Spiegel- und der Verlobungspavillon und die Stallungen.
Dieser einzigarte Landschaftspark am Fuße des Jainzen gehört zu den schönsten in Österreich.
Ins Stadtmuseum mit Katharina Steinkogler und Maria Sams
Wie vermutlich kein zweites Gebäude spiegelt das Haus, in dem das Stadtmuseum heute untergebracht ist, die Geschichte der Stadt Bad Ischl wider.
Jahrhundertelang war es im Besitz unterschiedlicher Salzfertiger-Familien, dann diente es als Sommerquartier für die Habsburger. Über mehrere Jahrzehnte waren im Sommer die Kaisereltern Erzherzogin Sophie und Erzherzog Franz Karl in diesem Haus zu Gast, ehe es in ein Hotel umgewandelt wurde. Schließlich wurde es 1989 Heimat für das Museum der Stadt Bad Ischl. Hier wird ein umfassender Überblick über die Geschichte, Traditionen und Bemerkenswertes aus und über Bad Ischl geboten.
http://www.stadtmuseum.at/
Durch Lauffen mit Luzia Gamsjäger
Lauffen gilt als der älteste Markt im Skgt. Markterhebung bereits Ende des 13. Jahrhunderts. Ursache für die frühe Marktgründung war wohl der Salz- und Eisenhandhandel und die strategisch bedeutende Lage am Wilden Lauffen, der ein gewaltiges Hindernis für den Salztransport war.
Der Ort wurde planmäßig angelegt. Die ehemaligen Salzfertigerhäuser lassen sich in vielen Fällen bis ins 15. Jahrhundert zurückverfolgen. Von besonderer Bedeutung waren der „Sitz an der Winden“, später als Bräuhaus bekannt und die ehemalige „Atzmannsdorferische Fertigung“, heute vor allem als Marktrichterhaus bekannt.
Die Wallfahrtskirche „Maria im Schatten“ wurde 1344 erstmal urkundlich erwähnt und ist auch heute noch ein beliebtes Pilgerziel. Die künstlerisch bemerkenswerte Plastik der Gottesmutter mit dem Kind im Arm ist ein spätgotisches Meisterwerk aus der Zeit um 1400.
Die Kirche wurde auch von Mitgliedern des Kaiserhauses regelmäßig besucht. Eine weitere Sehenswürdigkeit ist der „Kaiserstein“ bei der Traunbrücke. Er erinnert an Kaiser Ferdinands Morgenspaziergänge von Ischl nach Lauffen.
Ins Lehártheater mit Katharina Steinkogler
Das Ischler Hoftheater war im 19. und beginnenden 20. Jahrhundert eine der bekanntesten und glanzvollsten Bühnen der Habsburgermonarchie. Bereits 1827 wurde das Theater zur Unterhaltung der illustren Sommergäste erbaut. Besonders die Anwesenheit von Kaiser Franz Josef und der Hofgesellschaft war für die führenden Künstler jener Zeit die Motivation, im kleinen aber mondänen Ischl Sommergastspiele zu geben.
Die Liste berühmter Namen reicht von Johann Nestroy über Johann Strauß (Sohn), Alexander Girardi, Helene Odilon, Katharina Schratt und Hansi Niese, Maria Jeritza, Richard Tauber, Alexander Moissi, Betty Fischer, Louise Kartousch und nicht zu vergessen Franz Lehár. Ihm zu Ehren wurde das Theater 1940 umbenannt und trägt seither den Namen des großen Operettenkomponisten: Lehártheater.
Als nach dem Ende der Monarchie ein Großteil des bisherigen Publikums nicht mehr nach Ischl kam, begann auch für das Hoftheater eine neue Ära: 1921 fand die erste Filmvorführung statt. Als „Lehár Filmtheater“ ist es heute vor allem Kino, und doch ist es immer wieder Schauplatz für Konzerte, Theatervorstellungen, Lesungen, Kabarett und dergleichen. Aus dem Ischler Kulturleben ist „das Lehár“ seit über 190 Jahren nicht mehr wegzudenken.
Zur Robinsonvilla in Haiden mit Luzia Gamsjäger und Rudi Lemberger
Der Haidenhof stand im Mittelpunkt des Ischler Gesellschaftslebens. Große Persönlichkeiten, welche sich in der „Operettenbörse Bad Ischl“ aufhielten, gingen hier aus und ein.
Errichtet wurde das Gebäude in den 1870er-Jahren von einer Ischler Kaufmannsfamilie. Früher soll sich dort eine Poststation befunden haben.
1931 kamen die Sängerin Gertrud Lackenbach-Robinson (Trude Lieske) und der Künstler und Musikverleger Armin L. Robinson erneut nach Bad Ischl und erwarben das Anwesen samt einem angrenzenden Grundstück. Das Gebäude wurde erweitert und umgebaut. Ein Teil des Grundstückes wurde parkähnlich gestaltet. Zu den treuesten Gästen des Hauses gehörten z. B. Oscar Straus, Emmerich Kálmán und Max Tauber.
Der Verleger, Librettist und Musiker Armin Lackenbach Robinson (geboren in Wien) starb am 12. 9. 1985 im Alter von 84 Jahren. Trude Robinson (Lieske), geboren in Berlin, starb am 15. 1. 1991. Sie war eine bedeutende Sängerin (auch Schaupielerin) und trat auf vielen großen Bühnen auf.
Das Grab des Ehepaares befindet sich auf dem Ischler Friedhof.
Das kinderlose Ehepaar vermachte die Robinsonvilla der Stadtgemeinde Bad Ischl.
In den Bauerpark mit Helga Peer
Das Bauerparkgelände lässt nicht vermuten, dass hier in der Blütezeit von Ischl das schönste Hotel des Salzkammergutes gestanden hat.
Das Hotel Bauer kann auf eine aufregende Geschichte zurückschauen. Hochkarätige Gäste sind hier abgestiegen. Komfort und Service waren groß geschrieben, die großzügige Parkanlage mit Tennisplätzen und Spazierwegen wurde sehr geschätzt. Interessant waren auch die baulichen Tätigkeiten. Eine Sensation bedeutete der Einbau des 1. Panoramafensters im Jahr 1933.
Das Ende der Monarchie, die schwere Zeit nach dem 1. Weltkrieg und die 30er Jahre haben das Haus in große Turbulenzen gebracht. Finanzielle Probleme erforderten mehrere Besitzerwechsel und so musste der Hotelbetrieb im Jahr 1940 eingestellt werden.
Am Ischler Friedhof mit Luzia Gamsjäger
Der Friedhof von Bad Ischl wurde von Hilde Spiel gar als „einer der schönsten Friedhöfe der Welt bezeichnet“. Auf ihren eigenen Wunsch wurde sie hier auch bestattet. Am Ischler Friedhof wurde neben den Einheimischen auch eine Reihe von prominenten Persönlichkeiten bestattet: Adelige, Wissenschaftler, Künstler, Politiker, verdiente Pfarrherren usw. Viele der auf dem Ischler Friedhof Begrabenen waren Sommerfrischler, welche diesen Friedhof als ihre letzte Ruhestätte auserwählt hatten.
Besonders ans Herz gelegt sei den Hörern der Ischler Friedhofsführer, welcher vom Ischler Heimatverein in erweiterter Form neu aufgelegt wurde, nachdem der Führer von Friedrich Wiener schon lange nicht mehr erhältlich war. Parallel zum Buch findet man die Daten der Prominenten und ihrer Gräber auch im Internet. QR-Codes an ausgewählten Gräbern bieten die Möglichkeit, sich vom Grab aus im Internet über die bestatteten Persönlichkeiten zu informieren. Weitere interessante Infomationen finden sich auf der Seite des Vereines „Zur Erinnerung“
http://www.zurerinnerung.at/badischl