Der Widerhall Woche 27

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Zweitplatzierte des Bundesjugendredewettbewerbs Toni Taferner über ihre Rede „Victim Blaming“

„Das hat sie davon, wenn sie sich so freizügig anzieht. Hätte sie nicht so viel getrunken. Hätte sie doch geschrien. Hätte sie doch einfach nein gesagt. Hätte sie. Dies und vieles mehr wird den Opfern von sexualisierter Gewalt immer wieder an den Kopf geworfen.“

So beginnt die Rede von Toni Taferner mit dem Titel „Victim Blaming“. Toni Taferner ist Schülerin des BORG Bad Aussee, wo sie derzeit noch die 6. Klasse besucht. Dass Schüler:innen Reden schreiben und vortragen hat an der Schule Tradition – Toni Taferner hat mit ihrer Rede den Redewettbewerb in der Schule in der Kategorie „Klassische Rede“ gewonnen, anschließend auch den Landesjugendredewettbewerb in der Steiermark, und Ende Mai errang sie den 2. Platz beim Bundesjugendredewettbewerb. In ihrer Rede „Victim Blaming“ beschäftigt sich die Schülerin mit dem Phänomen der Täter-Opfer-Umkehr im Kontext sexueller Übergriffe. Kein einfaches Thema also, das sich die 18-Jährige ausgesucht hat. Wie ist sie dazu gekommen, sich damit zu beschäftigen? Was bedeutet es für sie, ihre Meinung als Rede vor einem großen Publikum vorgetragen zu haben? Wir haben Toni Taferner ins Studio eingeladen und mit ihr darüber gesprochen. Ihre gesamte Rede gibt es auch zum Nachsehen auf YouTube.

 

Fahrradkurse für Frauen in Vöcklabruck

Um Selbstermächtigung geht es auch in Vöcklabruck: Cornelia Kienberger vom „Treffpunkt mensch&arbeit“ organisiert in Kooperation mit Roya Sharifi vom „Mosaik Integration“ Fahrradkurse – und zwar speziell für erwachsene Frauen aus verschiedensten Ländern. Sie können in einem unkomplizierten Umfeld und kostenlos mit Begleitung lernen – oder: wieder lernen –, wie man Fahrrad fährt. Das FRS war vor Ort in Vöcklabruck, wo wir am Gelände des OKH, des offenen Kulturhauses, eine große Gruppe Frauen besuchen durften, die gemeinsam das Fahrradfahren üben. Was es für die Frauen ganz unterschiedlichster Herkunft und verschiedenen Alters bedeutet, mobil zu sein, warum sie das Radfahren jetzt als Erwachsene lernen, und wie so ein Kurs überhaupt abläuft? Wir haben für diese Reportage mit den Beteiligten gesprochen.

Der Fahrradkurs für Frauen stößt übrigens auf so großes Interesse, dass bei weitem nicht alle Frauen beim Kurs mitmachen können, die das gerne möchten. Die Initiative aus Treffpunkt mensch&arbeit und Mosaik Integration ist weiterhin auf Unterstützung angewiesen, sucht also konkret nach Menschen, die den Fahrradkurs unterstützen möchten, mit Expertise in Reparaturarbeiten, mit Zeitressourcen zum Mithelfen oder mit Übungsangebot für bereits erfahrenere Radfahrerinnen. Wer sich beteiligen möchte, kann sich direkt an Cornelia Kienberger wenden.