Sagen und ihr historischer Hintergrund vermitteln in der Sendung „Berigweiwögschichtn“ (Bergweibl – Geschichten) einen Einblick in das Leben und die Gedankenwelt unserer Vorfahren. Brauchtum, Interessantes aus Vergangenheit und Gegenwart erweitern den Themenbereich der Sendung.
Mythische Gestalten bevölkern die Sagenwelt des Salzkammergutes. Schwächen und Stärken der Menschheit sind in Sagen und Märchen abgebildet. In der Sendung, die von traditioneller bis zu moderner Musik begleitet wird, soll der Blick auf die Geschichte und die Menschen der Gegend, sowie auf die G’schicht hinter der G’schicht gelenkt werden. Sendungsmacherin und Redakteurin ist Ursula Rohrweck.
Die Sendung wird ab 2024 jeden 2. und 4. Montag im Monat um 18 Uhr ausgestrahlt und jeweils am darauffolgenden Sonntag um14 Uhr wiederholt.
Sendestart: Sonntag, 01.01.2023, um 14 Uhr.
Das „Widerständige“ am Fasching – Aussee
Faschingsgeschichten aus Aussee mit Monika Gaiswinkler, der Heimatforscherin aus Altaussee. Der Fasching war und ist für die Menschen des Salzkammergutes die 5. Jahreszeit. Er war Ventil, aber auch Ausdruck der ungebrochenen Lebensfreude trotz großer Armut und Verboten. Die Faschingstradition reicht bis ins Mittelalter zurück. Das Rügegericht wurde einst in den Klöstern ausgeübt. Klosterschüler durften Kritik äußern und für ein paar Tage war die Hierarchie umgedreht. Daraus hat sich im Salzkammergut die Form des Faschings entwickelt, wie sie in Ebensee mit den Fetzen und in Aussee mit den Flinserln, den Trommelweibern, den Pless u. v. m. immer noch gepflegt wird. Immer wieder wussten die Bewohner Verbote in der Faschingszeit zu umgehen. Und Einschränkungen der Feierlaune wurden von dem Menschen nicht unwidersprochen hingenommen.
Musik von der Ausseer Bradlmusi und der Salinenmusikkapelle.
Salzkammergut 2024 – Ebenseer GlöcklerInnen
Seit 2010 läuft beim Ebenseer Glöcklerlauf auch eine Frauengruppe des Frauenforums Ebensee Salzkammergut mit. Den Läuferinnen ist die Brauchtumspflege sehr wichtig. Im Gespräch mit der Sendungsmacherin Ursula Rohrweck erzählen Guggi Spitzer, Ina Lahnsteiner und Pauline Lahnsteiner-Kienesberger, wie es dazu kam, ihr Projekt bei der Kulturplattform KUPF OÖ einzureichen. Das Anliegen des Frauenforums Ebensee Salzkammergut ist es, Frauen sichtbar zu machen. Viele Frauen arbeiteten immer schon im Hintergrund bei der Gestaltung der Glöcklerkappen mit. Mittlerweile gehört die Frauenpass dazu. Das war aber nicht immer so.
Im Jahr der Kulturhauptstadt Salzkammergut 24 wurde für das Museum Ebensee von der jungen Künstlerin Ophelia Lahnsteiner eine Glöcklerkappe gestaltet. Unter Mithilfe fleißiger HelferInnen und des Initiators Günther Neuhuber gelang in einer neuen Technik eine Glöcklerkappe mit viel Aussagekraft.
Interessantes zu Neujahr und den Heischebräuchen, darunter das „Krupf, Krupf!“ in der Viechtau, runden die Sendung ab.
Musik von Stüngö, Rauhnacht, Irxn und der Langwieser Musi ist zu hören.
UNESCO Weltkulturerbe – Glöcklerbrauchtum Ebensee
Im Jahr 2010 wurde der Ebenseer Glöcklerlauf in das immaterielle Weltkulturerbe der UNESCO aufgenommen. Jährlich findet am 05. Jänner in Ebensee der Glöcklerlauf statt. Es ist ein eindrucksvolles Schauspiel, wenn die unterschiedlichen Glöcklerpassen mit ihren Lichterkappen und den schweren Glocken durch den dunklen Ort laufen. Im Gespräch mit drei sehr unterschiedlichen „Glöcklerpassen“ (Gruppen) wird der geschichtliche Hintergrund beleuchtet. Es sind die „Langwieser Glöckler“, die das Brauchtum abseits des Glöcklerlaufes noch in der ursprünglichen Form nur im Ortsteil Langwies ausüben. Die „Rindbacher Glöckler“ haben sich in ihrer Festschrift, einem Buch zum 100 – jährigen Bestehen, das bereits mehr als 20 Jahre zurückliegt, ausführlich mit der Geschichte des Brauchtums beschäftigt. Eine weitere Glöcklerpass „Hoch Ebensee“ ist eine relativ „junge“ Gruppe. Vertreter der drei Glöcklerpassen erzählen von ihrer Begeisterung für das Brauchtum und geben Einblick in die Arbeit, die aufgewendet werden muss, um das Brauchtum hochhalten zu können.
Musik von der Langwieser Musikkapelle, den Hofer Buam und dem Männergesangsverein Kohlröserl
Das Bild zeigt eine Glöcklerkappe der „Rindbacher Glöckler“.
Die mythische Erzählwelt des Wassertales – Teil 2
Im zweiten Teil um die Mythen der Altsalzkammergütler in den Waldkarpaten werden Querverbindungen zur Sagenwelt des Salzkammergutes hergestellt. Welch mythische Gestalten gab es im Wassertal? Dr. Anton-Joseph Ilk erzählt im Interview von der Bedeutung der Mythen für die Psychohygiene und das Überleben in der Fremde. Wåldweibl aus den Waldkarpaten und Wildfrauen aus dem Salzkammergut sind in den Erzählwelten ident. Wurde die Figur des Werwolfs aus der alten Heimat mitgebracht? Was ist ein Gatjabandl und welche Kräfte werden ihm zugeschrieben? Ein besonderer Wochentag ist „Tär Heiligi Freitåg“ – der traurige Sonntag. Weshalb ließen die Frauen der Holzarbeiter an diesem Tag viele Arbeiten ruhen?
Im Beitrag ist auch eine in Originalsprache von Dr. Ilk aufgenommene Erzählung zu hören.
Musik aus Siebenbürgen und dem Banat ist zu hören.