Literatur im FRS

KLAUS TAUBER LIEST: George Orwell – 1984

George Orwell

© Vernon Richards

1903 in eine Kolonialbeamtenfamilie in Bengalen hineingeboren, als junger Mann Ausbildung zum Kolonialpolizisten in Burma. Nach drei Jahren im aktiven Dienst ohne Angabe von Gründen aufgehört. Er geht nach Paris , macht Gelegenheitsarbeiten, zuletzt als Tellerwäscher,
kehrt völlig mittellos nach England zurück, ist immer wieder Obdachlos, wohnt zeitweise bei den Eltern und arbeitet dann und wann als Hilfslehrer, später in einer Buchhandlung. Sozialkritische journalistische Arbeiten und kommunistische Aktivitäten ziehen
den Argwohn der Behörden auf ihn und verunmöglichen annähernd jegliche Publikation seines literarischen Schaffens.

1936 reist er nach Barcelona, um im spanischen Bürgerkrieg zu kämpfen. Er wird zufällig Mitkämpfer einer halbanarchistischen Miliz, die den sozialistischen Gesellschaftszustand durch direkten Aktionismus unter Abbau aller Herrschaftsstrukturen einführen will. Den größten Bedrohungen ist er im weiteren Verlauf nicht von der faschistischen Seite aus ausgesetzt, sondern von moskautreuen Stalinisten, die gegen die freigeistigen Anarchisten mit aller Härte vorgehen.

Ernüchtert durch die kommunistische Realität, gelingt ihm mit seiner Frau die Flucht nach Frankreich. 1939 gehen sie zurück nach England, leben in tiefster Armut und Orwell schreibt. Erst 1945, fünf Jahre vor seinem Tod, gelingt mit der Fabel „Farm der Tiere“ der Durchbruch als Schriftsteller.

Sein letztes und berühmtestest Werk, der dystopischen Roman 1984, wurde im Juni 1949 veröffentlicht. Am 21. Jänner 1950 verstarb der große Abenteurer, Denker und Humanist im Alter von nur 46 Jahren an einer Lungenentzündung.

1984 ist eine der düstersten Zukunftsvisionen der Weltliteratur. George Orwell zeichnet mit analytischer Schärfe und großer Liebe für das Lebendige das Schreckensbild eines totalitären Überwachungsstaates.

Klaus Tauber

1965 in eine aus Ebensee stammende Arbeiterfamilie geboren, verbringt er in seiner Kindheit jeden Sommer mindestens einen Monat am Traunsee. Die Vielfalt des Salzkammerguts macht ihm bald klar, dass Spezialisierung etwas für Insekten ist. Das führt ihn auf den Weg des multidisziplinären Künstlers.
Er arbeitet in vielen verschiedenen Bereichen und verschiedenen Ebenen
im Kulturbetrieb und hört nicht damit auf, das verbindende Element der verschiedenen Künste zu suchen.
Im Moment hat er das große Glück, Ton für Dokumentationen mit dem Regisseur und Kameramann Harald Staudach und seinem reizenden Team machen zu dürfen.

Die augenblicklichen Maßnahmen der Regierung bringen ihn dazu, aus einem Abstell- ein Sprecherkammerl zu machen.
Welches Buch als erstes gelesen werden soll, liegt irgendwie auf der Hand – oder vielleicht doch in der Luft?

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