Ende Juli 2024 ist unser langjähriger Sendungsmacher Christian Aichmayr verstorben.
Von 2008 weg hat sich Christian Aichmayr als sehr aktiver Sendungsmacher am Programm des FRS beteiligt. Mit seiner Musiksendung Contrast, für die er aus seiner umfangreichen Tonträgersammlung handverlesene Titel präsentierte, konnte er durch sein vielfältiges Musikwissen beeindrucken. In seiner Sendung Vor Ort brachte er regelmäßig redaktionelle Beiträge und Interviews zu unterschiedlichsten, politischen, kulturellen und gesellschaftlichen Themen. Immer wieder hat Christian außerdem Beiträge für die Widerhall-Redaktion beigesteuert. Mit beiden Sendungen hat er zur Vielfalt und Qualität im Freien Radio beigetragen und das Programm sowohl musikalisch wie redaktionell bereichert – beide seiner Sendungen waren auch im Radio FRO in Linz zu hören.
Christian Aichmayr war ein sehr engagierter Radiomacher, oft konnte man ihn im Studio in Bad Ischl antreffen, und nicht zuletzt machte er sich für das Zustandekommen und den Erhalt des FRS-Außenstudios in Vöcklabruck stark. In der Zusammenarbeit im Radio haben wir ihn als offenen, aktiven und engagierten Menschen erlebt, der sich konstruktiv und herzlich eingebracht hat.
Link zu Sendungen im Andenken an Christian Aichmayr
Wir werden Christian im FRS als Mensch und als Sendungsmacher sehr vermissen.
Im Folgenden sind alle seine Beiträge der Sendung Vor Ort verzeichnet und zum Nachhören verfügbar.
Verein „pro Sudan“ – VOR ORT 229
In meiner 229. Sendung VOR ORT, führe ich mit meinem ehemaligen Volksschulkollegen Dr. Hans Rauscher, der seit Jahrzehnten als Obmann des Vereines “Pro Sudan“ ehrenamtlich tätig ist und durch sein Engagement speziell im Südsudan schon einiges an Projekten umsetzen konnte, ein Interview. Bereits im Herbst des Jahres 2017 habe ich mit ihm ein Gespräch über seine diesbezüglichen Aktivitäten geführt – nun war ich neugierig, was inzwischen alles passiert ist.
Der Verein „proSudan“ ist eine in Österreich registrierte Nicht-Regierungsorganisation (NGO), deren Wurzeln in das Jahr 1986 zurückreichen Der Vereinssitz ist in Desselbrunn in Oberösterreich. Der Verein betreibt aktive Öffentlichkeitsarbeit, sammelt Spenden und führt Fundraising mittels verschiedener Benefizaktionen zugunsten der unterstützten Projekte durch. Die erzielten Erlöse kommen ausschließlich und zur Gänze Entwicklungsprojekten in den Ländern Südsudan und Sudan zugute.
Seit 9. Juli 2011 gibt es zwei „Sudanesische Staaten“, den (Rest-) Sudan im Norden und den Südsudan. Beide Länder werden immer wieder von schweren innenpolitischen Krisen heimgesucht. Der Nordsudan ringt seit dem Sturz des Bashir-Regimes im April 2019 um eine neue demokratische Identität. Es ist schwierig, die vielen divergierenden Interessen der verschiedenen Regionen des Landes unter einen Hut zu bringen.
Aber auch im Südsudan konnte der seit Dezember 2013 andauernde Bürgerkrieg, der bereits zehntausende Menschenleben gekostet hat, erst vor kurzem wirklich beendet werden. Die politische Situation im Land ist immer noch sehr instabil. Dazu kamen noch Corona, Heuschreckenplagen und katastrophale Überflutungen in den östlichen Landesteilen im Jahr 2020.
Wegen der schwierigen Lage für Hilfsorganisationen unter dem Bashir-Regime im Nordsudan hat der Verein proSudan seinen Projektschwerpunkt 2012 in den Südsudan verlegt. „proSudan“ möchte der Bevölkerung vor Ort gezielt und effizient Unterstützung zukommen lassen. Der Südsudan ist etwa 8x so groß wie Österreich und hat um die 11 Millionen Einwohner.
Die vorrangigen Ziele sind:
Förderung der Bildung von Kindern und Jugendlichen und dabei auch speziell die Förderung der Berufsausbildung von Jugendlichen und Erwachsenen
Weitere Förderungsschwerpunkte sind Frauenprojekte sowie landwirtschaftlichen Projekte. Dazu gehört die Anschaffung von Hilfsmitteln wie Autos und technische Geräte für örtliche Organisationen, welche im Sinne der Vereinsziele arbeiten.
Unterstützt werden lokale Sozialprojekte wie Kinderausspeisungen, Sozialarbeit, pastorale Arbeit und medizinische Projekte-
Als Grundsatz gilt für den Verein bei allen Unterstützungsmaßnahmen „Hilfe zur Selbsthilfe“. Sollte sich jemand durch den Radiobeitrag angesprochen fühlen den Verein „proSudan“ zu unterstützen, nachstehend gibt es Informationen dazu …
Demenz geht uns alle an – VOR ORT 228
Am Donnerstag, den 7. Juni 2024 habe ich die integra, Österreichs Fachmesse für Pflege, Reha und Therapie in Wels besucht. Bei der Messe finden Betroffene, Therapiefachleute, Mitarbeitende aus Fachhandel und Gewerbe sowie Institutionen und Verbände innovative Hilfsmittel für alle wichtigen Lebensbereiche, die den Alltag von pflegebedürftigen Menschen und Menschen mit Beeinträchtigung erleichtern. An die 240 Aussteller präsentierten dabei ihre Produkte bzw. Angebote, weiters wurde während der dreitägigen Veranstaltung ein umfangreiches Rahmenprogramm mit Vorträgen und Workshops angeboten.
Ich habe dabei den Vortrag „Demenz geht uns alle an“, angehört. Als Referentin agierte dabei Christa Kuhn. Bei Demenz Support Stuttgart, einer gemeinnützigen GMBh, ist sie Geschäftsführerin und auch für die wissenschaftliche Leitung zuständig. Die studierte Kulturwissenschaftlerin und Erwachsenenbildnerin bewegt sich gerne in thematisch neuen Forschungsfeldern, wobei bisherige Projekte Themenschwerpunkte von der beginnenden bis hin zur weit fortgeschrittenen Demenz betreffen. Neues Terrain für Demenz Support betrat sie mit dem Modellprojekt DemOS wie auch dem KuKuK-TV-Projekt. Aktuell ist sie an der bundesweiten Initiative Demenz und Migration beteiligt. Im Bereich Fort- und Weiterbildung führt sie vielfältige Begleitungsprozesse im Rahmen von Bürgerbeteiligungen und Neuen Wohnformen durch. Als systemische Beraterin ist sie in Veränderungsprozessen in Altenpflegeeinrichtungen und im Feld der Unterstützten Selbsthilfe aktiv.
Das Thema „Demenz“ betrifft uns ja alle. Es wird wohl kaum jemanden geben, der oder die nicht jemanden mit dieser Thematik kennt. Mich selbst hat zuletzt der Tod einer ehemaligen Hauptschulkollegin betroffen gemacht, die im 65. Lebensjahr verstorben ist und bereits vor 10 Jahren die Diagnose Alzheimer bekommen hat.
Christa Kuhn war jedenfalls damit einverstanden, ihren Vortrag in Wels für VOR ORT mitzuschneiden – und dieser ist jetzt zu hören!
Bernhard Eder – „Golden Days“ – VOR ORT 227
Am Samstag, den 11. Mai 2024, habe ich im Spielraum Gaspoltshofen den gebürtigen Geboltskirchener Multiinstrumentalisten und Songwriter Bernhard Eder mit seiner Band Live erlebt. Dabei wurde vor allem seine aktuelle CD „Golden Days“ vorgestellt, die im Jänner dieses Jahres erschienen ist. Über ihn und seine neueste Produktion wurde in vielen Medien berichtet, auch international fand sein Werk entsprechende Reaktionen.
Jetzt habe ich Bernhards musikalisches Schaffen schon länger verfolgt, „Golden Days“ weckte auch mein Interesse. Viel abgewinnen konnte ich in den letzten Jahren seinem stark elektronisch geprägten Output, bei „Golden Days“ hat er sich etwas verändert und sich im Bereich des reduzierten Post- und Independent-Rock niedergelassen.
In unserer Zeit, die aktuell von diversen Krisen geprägt und nicht erkennbar ist, dass Lösungsansätze greifbar sind, tut es gut, sich seiner musikalischen Welt zu nähern. Fünf Jahre lang arbeitete er an seinem Werk und griff dabei die auf uns hereinbrechende Welt der verändernden gesellschaftlichen Strömungen und Stimmungen in seinen Songs auf.
Romantik kommt beim Hören seines Albums nicht auf. Den persönlichen Zugang habe ich bei den meisten seiner Nummern nicht gleich geschafft, das geht auch nicht im schnellen Anklicken. Es hat erst dann funktioniert, als ich mich ganz bewusst darauf eingelassen und mir die Zeit für ihn und seine Musik genommen habe. Seine „Golden Days“ sind für mich eine melancholische Reise, ein Hoffnungsschimmer in einer unwirtlich gewordenen Welt, die sich zusehends schwer tut, die einzelnen Menschen als Individuen mit unterschiedlichen Bedürfnissen, Zugängen, Vorlieben und Fähigkeiten zu schätzen. Das neue Zauberwort ist die Effizienz – dieser hat man in der Leistungsgesellschaft von heute zu entsprechen. In einer Welt, in der auch alles behauptet werden kann, ohne dass es auch nur annähernd der Realität entsprechen muss.
Zum Gedankenspielen ein Zitat aus Daniel Kehlmanns Buch „Lichtspiel“: „Die Welt ist Sehnen. Das menschliche Leben ist unerfüllt, Der tiefste Ausdruck davon ist die Musik“.
Ich habe vor dem Konzert in Gaspoltshofen mit ihm kurz gesprochen … das Interview sowie den Großteil seiner aktuellen Langspielplatte „Golden Days“ – die übrigens auf weißen Vynil erschienen ist – sowie die Single „Angst“ seines weiteren Projektes „Low Life Rich Kids“ gibt es nun zu hören …
Christian Aichmayr
„Wörter unter ihren Füßen“ – Ute Mayrhofer – VOR ORT 225
Die in Wien lebende und in Altmünster gebürtige Autorin Ute Mayrhofer hat vor drei Jahren mit „Welten weiten“ einen Sammelband mit ermutigenden Porträts engagierter Persönlichkeiten vorgestellt. Im Jahr 2023 veröffentlichte sie ihren ersten Roman „Wörter unter ihren Füßen“. Am 26. Jänner 2024 fand im Kulturhaus ProDiagonal in Lambach eine Autorenlesung von ihr statt, bei der ich auch mit dabei war.
Die Protagonistin ihres Romans Paula, liebt Sprachen, eigentümliche Wörter und das Unterrichten. Als Exil-Kolumbianerin mit sehr guten Deutschkenntnissen liegt es für sie daher nah, Menschen, die aus gänzlich verschiedenen Ländern und Kulturkreisen in Wien angekommen sind, zu unterrichten.
Dabei versteht Paula es, die Geschichte der Lernenden über Leid, Trauma und Hoffnung heilsam in den Sprachunterricht einfließen zu lassen.
Ihr Partner Elias arbeitet als Seenotretter auf dem Mittelmeer an vorderster Front gegen die europäische Abschottungspolitik und setzt sich unermüdlich für die Rechte der Geflüchteten ein.
Während das jung, engagierte Paar einen aufregenden Alltag erlebt, entspinnt sich in ihrer unmittelbaren Nachbarschaft ein rechtes Netzwerk, welches skrupellos daran arbeitet, größeres Unheil anzurichten.
Als Leser fiebert man mit und verfolgt das das Engagement und die Höhen und Tiefen im Alltag von Paula, Elias und ihren Freundinnen und Freunden. Man lernt Paulas liebenswerte Familie und die Schatten ihrer Vergangenheit kennen und erlebt gleichzeitig die sich zuspitzende Bedrohung durch rechte Gewalt. Das alles verspricht Spannung von der ersten bis zur letzten Seite des Romans.
Ute Mayrhofer hat in ihren Romanerstling viele eigene Erfahrungen eingearbeitet, etwa – bei einer Reise nach Bogota – bei einem Besuch in der dortigen Kinderrechtsrepublik für Kinder und Jugendliche, die vom Konflikt in Kolumbien betroffen sind: „Am liebsten hätte ich den gesamten Roman dorthin verlegt“, erzählt sie. Doch ihre Zeit in Kolumbien habe „nicht ausgereicht, um mich gut genug in die Situation hineinversetzen zu können“, weshalb eben die Kinderrechtsrepublik nur einer der vielen Schauplätze blieb.
Und sie hält fest: „All die anderen Themen beschäftigen mich sowohl beruflich als auch privat. Ich stelle mir viele Fragen zur Beschaffenheit unserer demokratischen Strukturen und wie sich dies auf uns auswirkt, wenn wir in einer Festung leben, die auf Kosten anderer handelt“.
Ich habe die Lesung in Lambach mitgeschnitten – diese ist nun zu hören …
Christian Aichmayr
ULIS – Unabhängige Listen Oberösterreich – VOR ORT 224
In meinem 224. VOR ORT Beitrag spreche ich mit Markus Vogtenhuber, dem Obmann des Vereines ULIS. ULIS steht für „Unabhängige Listen Oberösterreich“ und versteht sich als Plattform bzw. als ein Netzwerk der Unabhängigen Bürgerlisten in OÖ zur gegenseitigen Unterstützung, der Bildung und zum Austausch untereinander.
In den oberösterreichischen Gemeinderäten sind seit der letzten Gemeinderatswahl im Herbst 2021 insgesamt 74 Bürgerlisten vertreten. Für diese bietet sich ULIS als Ansprechpartner an. Wenn sich neue Gruppen für die nächste Gemeinderatswahl im Herbst 2027 gründen wollen, steht ULIS gerne mit Rat und Tat zur Seite.
Die Website von ULIS ist unter dem Link https://www.ulis-ooe.at/ erreichbar.
Im Gespräch mit Wolfgang Wasserbauer – VOR ORT 223
Im 223. VOR ORT Beitrag spreche ich mit Wolfgang Wasserbauer spreche, der um die 40 Jahre die Geschicke des alten Schlachthofes, dem soziokulturellen Veranstaltungszentrum und Freigelände des Magistrates Wels geleitet hat. Mit April dieses Jahres wird er seine Pension antreten. Im Laufe seiner langjährigen Tätigkeit hat er in der Kulturarbeit vieles erlebt, vieles mitgeprägt, vieles entwickelt und viele Erfahrungen gemacht. In unserem Gespräch kommt dazu einiges zur Sprache.
Sprachinsel Sauris / Zahre im Friaul – VOR ORT 222
Im Juli 2022 sowie im Juli 2023 habe ich gemeinsam mit meinem Bruder Michael jeweils für einige Tage die Gemeinde Sauris besucht. Nachdem er an der Universität Salzburg einen Lehrauftrag hatte, über die Region Friaul Vorlesungen zu halten, hat er sich auch mit den Sprachinseln in dieser Region beschäftigt. Die fünf Ortschaften von Sauris mit aktuell etwa 400 Einwohnern, der höchstgelegensten Gemeinde der Region Friaul Julisch-Venetien, liegen zwischen 1000 und 1400 m Seehöhe. Die flächenmäßige Ausdehnung beträgt etwas über 41 km2. Wir haben bei beiden Aufenthalten sehr interessante und spannende Tage erlebt und waren von der dortigen Gastfreundschaft sehr beeindruckt.
Nei mesi di luglio 2022 e luglio 2023 ho visitato la comunità di Sauris insieme a mio fratello Michele per alcuni giorni ciascuno. Dopo aver avuto un incarico di insegnante presso l’Università di Salisburgo per tenere lezioni sul Friuli, si è concentrato anche sulle isole linguistiche di questa regione.I cinque paesi di Sauris, il comune più alto del Friuli-Venezia Giulia, che conta attualmente circa 400 abitanti, si trovano tra i 1000 e i 1400 m di altitudine. La superficie è di poco più di 41 kmq.Abbiamo trascorso giorni molto interessanti ed emozionanti durante entrambi i soggiorni e siamo rimasti molto colpiti dall’ospitalità.
Christian Aichmayr
VOR ORT 221 – Arbeiterkammerwahl
Im heutigen Beitrag habe ich mich thematisch mit der Arbeiterkammerwahl in Oberösterreich befasst, die vom 5. März 2024 bis zum 18. März 2024 stattfindet und bei der in unserem Bundesland um die 692.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer wahlberechtigt sind. Mein Gesprächspartner ist Martin Gstöttner, der sich als Landessprecher und Spitzenkandidat der AUGE/UG (Alternative, Grüne und Unabhängige GewerkschafterInnen) nun zum dritten Mal der Wahl stellt. Aktuell hält die AUGE/UG bei 4 Mandaten von insgesamt 110 Mandaten in der Arbeiterkammer-Vollversammlung.
Studium „Sprache – Wirtschaft – Kultur“ – VOR ORT 220
An der Universität Salzburg eröffnet das Bachelor-Studium SWK in einer Kombination von Sprache, Wirtschaft und Kultur ein breites Spektrum an beruflichen Möglichkeiten. Dabei wird das Studium einer romanischen oder slawischen Sprache mit dem Studium der Betriebswirtschaftslehre verbunden. Die Ausbildung sieht auch eine facheinschlägige Praxis, vorzugsweise in einem Land der gewählten Sprache, vor. Christian Aichmayr das Thema aufgegriffen und mit den an der Universität Salzburg Lehrenden, Frau Professorin Claudia Wöhle vom Fachbereich Betriebswirtschaftslehre, Frau Professorin Imke Mendoza vom Fachbereich Slawistik und Herrn Professor Christopher Laferl vom Fachbereich Romanistik ein Interview über diese relativ neue Studienrichtung geführt.
This is America – Vor Ort 218
Mein Freund Stefan Bauschmid hat vor 25 Jahren Österreich hinter sich gelassen und lebt, wohnt und arbeitet seitdem in den Vereinigten Staaten.
Bei seinem Weihnachtsbesuch 2023 in seiner alten Heimat hat er meine Frau und mich besucht. Ich habe die Gelegenheit genutzt, ihm einige Fragen zu seinen Wahrnehmungen von Amerika zu stellen.
Christian Aichmayr
BulBul
Am Abend des 29. September 2023 erlebte man als Besucher und Zuhörer beim Kulturverein Kino Ebensee ein Konzert der Extraklasse: Die Wiener Formation „Bulbul“ präsentierte ihre aktuelle Platte „Silence“.
„Bulbul“ besteht bereits seit 27 Jahren. Die exzentrische und unkonventionelle Formation um Manfred Engelmayr Live zu erleben ist eine Urgewalt, der man sich nicht entziehen kann.
Ich habe nach dem Konzert ein Interview mit der Band geführt.
In VOR ORT 213 spreche ich mit dem Juwelier Ernst Peter Dreier, der gemeinsam mit seiner Frau in Attnang-Puchheim wie auch in Schwanenstadt je ein Geschäft führt, in welchem Schmuck und Uhren angeboten werden.
Meine Motivation für das Gespräch war primär Neugier: Fortlaufend hören wir, dass die hohe Inflation in Österreich es für viele Menschen sehr schwierig macht, im Alltag finanziell über die Runden zu kommen. Dabei – so meine Überlegung – wird wohl in Bereichen gespart werden, die Waren anbieten, die nicht unbedingt zum täglichen Überleben benötigt werden. Und da gehören wohl Schmuck und Uhren nicht unbedingt dazu.
Aber generell ist für mich eine lebendige Szene in der Kaufmannschaft immer auch etwas sehr Bereicherndes – und es hat auch etwas mit Tradition zu tun. Jetzt haben sich unsere Stadtbilder in den letzten Jahrzehnten massiv verändert – die Buntheit des Handels, den ich noch in meiner Kindheit erlebt habe, gibt es schon lange nicht mehr. Viel an Kaufkraft ist in Einkaufszentren abgewandert, vieles wird im Internet bestellt!
Persönlich ist es mir ein Anliegen, nach Möglichkeit die noch vorhandene Struktur unserer Kleinstädte zu erhalten. Im Ort zu kaufen, ist ein Weg dazu!
Christian Aichmayr
VOR ORT 211 – Kuriositäten beim Pensionsrecht
In Österreich gibt es rund um das Thema Pensionen einiges an Kuriositäten. Sich dabei auf eine Rechtslage zu verlassen, entspricht nicht der Realität. In meinem Statement zeige ich auf, dass
- der Pensionsberechnungsrahmen der Frauen wesentlich besser ist, als jener der Männer –
- dass den Frauen nicht bewusst ist, dass sie mit der Angleichung ihres Pensionsalters an jenes der Männer diese Besserstellung verlieren und dass –
- das demnächst längere Arbeitsleben damit nicht wirklich zu einer besseren Pension für sie führt.
- Weiters: Dass das Pensionsrecht bei Pensionserhöhungen immer wieder negiert wurde.
- Und dass darüber keine öffentliche Diskussion geführt wird.
Mein Fazit: Rechtlich bestehende Regelungen unterschiedlichster Art sind oftmals wenig wert!
Wiederholung VOR ORT 174
Mark Lanegan – Alles Dunkel dieser Welt
Um den Jahreswechsel 2021/22 habe ich Mark Lanegans Autobiographie „Alles Dunkel dieser Welt“ gelesen. Er ist seit Jahrzehnten einer meiner musikalischen Favoriten, daher war mein Interesse groß, mehr über ihn zu erfahren. Im Rahmen dieser Sendung stelle ich auch diverse Musiknummern von ihm vor. Zeitlich decken sich diese zum Teil aber nicht unbedingt mit jener Zeit, die er in seinem Buch beschreibt. Es ist auch Musik aus späteren Jahren vertreten …
Ausgestattet mit einer unverwechselbaren Stimme und Charisma stieg Mark Lanegan Anfang der Neunzigerjahre mit der Band „The Screaming Trees“ zu einer der Topbands der Grunge-Ära auf. Um dann umso tiefer abzustürzen. Drogensucht, Obdachlosigkeit und Straßenkriminalität waren die Folge. Während vieler seiner Freunde wie Kurt Cobain das Jahrzehnt nicht überlebten, gelang Lanegan die Rückkehr auf die Bühne.
Ich selbst habe Mark Lanegan dreimal bei Live-Konzerten in Österreich erlebt …
Am 22.02.2022 ist er in Kilarney in Irland im Alter von 57 Jahren verstorben. Zuvor hat er 2021 noch seinen Erlebnisbericht „Devil In A Coma“ über seine schwere Covid-19 Erkrankung veröffentlicht.
Christian Aichmayr
Kulturveranstaltungen am Musterhof Hütthaler
Am Musterhof Hütthaler in Kreuth in der Gemeinde Rüstorf, der seit einigen Jahren besteht und als Herzstück der Vision Hofkultur gilt, dessen Ziel es ist, die Standards in der Tierhaltung fortlaufend zu heben, finden auch Kulturveranstaltungen statt. Ich habe mit Philipp Hütthaler darüber ein Gespräch geführt. Christian Aichmayr
Birgit Birnbachers Buch „Wovon wir leben“

ist ein Roman über Arbeit und Familie, über Töchter und Mütter – und über den Grabenkampf zwischen ungebremstem Individualismus und romantischer Liebe und ist im heurigen Frühjahr beim Verlag Zsolnay erschienen.
Ich habe das Lesen dieses Romans sehr genossen. Dabei hat bei mir auch eine Nachdenklichkeit eingesetzt im Hinblick darauf, was macht den eigentlich ein gelungenes Leben aus? Und dass eben auch im Hinblick auf die heutigen Arbeitswelten.
Fotokredit: ©Siegrid Cain
Die Karpato-Ukraine
Die Karpato-Ukraine war am 15.3.1939 Republik für einen einzigen Tag. Ich war mit meiner Frau Hannelore genau vor 30 Jahren dort – darüber hinaus auch in
Lemberg. Ich habe über so staatliche Besonderheiten in Triest mit Veit Heinichen diskutiert und da sind wir auch auf die Karpato-Ukraine gekommen. Das hat mich zu diesem Beitrag inspiriert.
3 Fotos … Ein Fenster, ich in Lemberg und Hannelore irgendwo in einem Dorf auf der Straße mit einem Huhn … 30 Jahre her!
„Letzte Generation“ – VOR ORT 204
In meiner 204. Ausgabe meiner gesellschaftspolitischen Sendung VOR ORT, spreche ich mit Jacob Ranftl und Maximilian Schoissengeyer von der „Letzten Generation“, die u. a. als sogenannte „Klimakleber“ Aufsehen erregen. Die Aktivisten der „Letzten Generation“ stören und regen mit ihren Protesten auf um auf die drohende Klimakatastrophe aufmerksam zu machen.
Die Forderungen der Letzten Generation wie z. B. Tempo 100 auf Autobahnen oder keine neuen Gas- und Ölbohrungen in Österreich sind vielen Menschen bekannt. Warum sie nicht den konventionellen Weg von Demonstrationen, sondern den Weg des zivilen friedlichen Ungehorsams wählen, legen sie im Rahmen unseres Interviews dar. Aktuell touren sie mit ihren Anliegen durch Österreich und laden zu Diskussionsabenden ein.
Wie auch am Donnerstag, den 27.April 2023, wo der Verein WI(e)So um 19.30 Uhr ins Veranstaltungszentrum Oberndorf bei Schwanenstadt zu einer Podiumsdiskussion unter dem Titel „Letzte Generation – Reden wir darüber“ mit einem Vertreter der letzten Generation, einem Vertreter der Wirtschaft sowie einem Meteorlogen einlädt, bei der ich die Moderation inne habe.
Christian Aichmayr
Die Rückkehr der Vinyl-Langspielplatte – VOR ORT 203
In meinem 203. VOR ORT Beitrag, führe ich mit Alexander Sackel, der mit seiner Partnerin in Gmunden seit dem Jahr 2015 den Music-Store „Good Things“ betreibt ein Gespräch. In ihrem Geschäft in der Austria-Passage bieten sie Merchandising-Artikel, CD’s, DVD’s, Blu-rays, Bücher und Musikzubehör – aber vor allem Vinyl Platten zum Verkauf an. Als alter leidenschaftlicher Plattensammler, dem in den 90iger Jahren die Vinyl-Schallplatten abhanden gekommen sind, wollte ich einfach wissen, wie er die Marktveränderungen der Tonträger im Laufe der letzten Jahrzehnte erlebt hat.
In meinem 202. VOR ORT Beitrag, spreche ich mit der Dokumentarfilmerin Carola Mair aus Attnang-Puchheim über ihren Film „Liebes:leben“, in welchem es um häusliche Gewalt an Frauen geht. Generell nimmt sie sich in ihren Dokumentarfilmen um Themen wie Menschenrechte, Toleranz und Diversität an – Inhaltliche Schwerpunkte besetzt sie dabei oft mit der Lebenssituation von Kindern und Frauen. Ich selbst habe mir den Film am 21. Februar 2023 im Kino Lenzing angesehen – eingeladen hatten dazu die SPÖ Frauen des Bezirkes Vöcklabruck … im Anschluss an den Film gab es noch eine lebhafte Diskussion.
Die Welt geht unter, und ich muss trotzdem arbeiten? – Eine Buchbeschreibung
Die Arbeitswelt ist kaputt. Und wenn wir ehrlich sind, ist sie das schon lange. Egal ob es der langweilige Bürojob ist, die anstrengenden Nachtschichten oder der Traumjob, auf den man jahrelang hingearbeitet hat: Immer mehr Menschen sind erschöpft und haben keine Lust, so weiterzumachen wie bisher. Wer es sich irgendwie leisten kann, denkt übers Hinschmeißen nach. Umso mehr, wenn in einer global Pandemie Gewissheiten bröckeln, in Europa ein Angriffskrieg geführt wird und die Klimakrise mit jedem Tag stärker in den Alltag wirkt.
Sara Weber hat sich auf die Suche nach Lösungen gemacht: Wie wir eine Arbeitswelt gestalten, die besser für die Gesellschaft, für den Planeten und für uns alle ist.
Ich habe das Buch mit Interesse gelesen – und denke, es macht Sinn, sich mit Sara Webers Überlegungen auseinander zu setzen.
Christian Aichmayr