Der Widerhall Woche 15

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Medien und Demokratie

Wie kann den demokratiegefährdenden Potentialen der großen Plattformen wie Facebook, Twitter oder TikTok entgegengewirkt werden und welche Rolle können dabei gemeinwohlorientierte Medien wie Öffentlich-Rechtliche oder Freie Medien spielen? Dazu ein Gespräch mit dem Mitbegründer des Momentum Instituts und Mitglied des ZDF Verwaltungsrats Leonhard Dobusch.

Ohne Medien sind Demokratien schwer denkbar. Neben der Informationsvermittlung sind es vor allem Kontrollaufgaben, die sie als sogenannte vierte Macht übernehmen. Gemeint waren in pre-social media Zeiten damit üblicherweise klassische, lineare Medien wie Zeitungen, Radio oder Fernsehen. Und gemeint war auch ein dahinterstehender journalistischer Anspruch, etwa durch investigative Recherche – natürlich nur in funktionierenden Demokratien. In Diktaturen schlagen zentralisierte Medien nämlich ins genaue Gegenteil.
Soziale Medien wie Facebook, Twitter oder TikTok, die allesamt zur Selbstpräsentation ihrer Benutzer:innen geschaffen worden sind, funktionieren da eher wie digitale Stammtische. Durch ihre enorme Größe saugen sie mittlerweile aber auch die Inhalte der klassischen Medien auf und fungieren so als eine Art Meta-Medium. Die Gefahren für die Demokratien sind etwa durch die Präsidentschaft Trumps oder durch das Brexit-Votum drastisch sichtbar geworden.
Wie könnten also die demokratisierenden Mechanismen in der digitalen Sphäre etwa durch alternative, nichtkommerzielle Netzwerke gestärkt werden? Und welche Rolle und Bedeutung haben dabei die Öffentlich-Rechtlichen und die Freien Medien. Und wie sieht die aktuelle Verfasstheit des öffentlich-rechtlichen Rundfunks etwa in Österreich aus.

Leonhard Dobusch ist Professor an der Universität Innsbruck, Mitgründer und wissenschaftlicher Leiter des Momentum Instituts und Mitglied des ZDF-Verwaltungsrats.

Dieser Beitrag ist Teil einer neuen Sendereihe zum Themenkomplex Informations- und Medienkompetenz (Media Information Literacy MIL).